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Möchtest du neue Freunde finden und ein komplett neues Schulsystem kennenlernen? Dann ist Kanada der perfekte Ort für dich. Das Land ist nämlich für sein hohes Bildungsniveau und sein effektives Schulsystem bekannt. In Folgenden wirst du nun erfahren, was du von deiner kanadischen Austauschschule erwarten kannst.
Das Wichtigste zuerst: Das kanadische Bildungssystem ist eines der besten weltweit. Schauen wir auf die internationale OECD-Schulleistungsstudie PISA, so hat Kanada in all den Jahren überdurchschnittlich gut abgeschnitten. Die „Hoheit“ der Schulregularien liegt – mit Ausnahme der Advanced-Placement-Courses (ähnlich unseren Leistungskursen) – beim Erziehungsministerium jeder einzelnen Provinz. Allen Provinzen gemeinsam ist jedoch, dass es überall Ganztagsschulen in öffentlicher oder privater Hand gibt.
Das Schulsystem in Kanada ist Sache der jeweiligen Provinzen. Das heißt, jede Provinz hat ihre eigenen Regeln bezüglich der High Schools. Du kennst das ja schon aus Deutschland. Hier gibt es in den einzelnen Bundesländern ebenfalls verschiedene Regelungen. Genau wie in Deutschland, gibt es auch in Kanada private und öffentliche Schulen. Der Großteil der Schülerinnen und Schüler besucht dabei eine staatliche High School. Meist handelt es sich dabei um Gesamt- oder Ganztagsschulen. Die reguläre Schulzeit in Kanada beträgt außerdem in der Regel 12 Jahre. In der Provinz Québec besuchen die Jugendlichen die Schule jedoch nur für einen Zeitraum von 11 Jahren. Das Schuljahr beginnt meistens Anfang September und endet Ende Juni. Meist ist das Schuljahr in zwei Halbjahre von fünf Monaten unterteilt. Das erste Halbjahr dauert dabei von September bis Januar, das zweite von Februar bis Juni. Im Sommer haben die Schülerinnen und Schüler zwei Monate Ferien. Zudem gibt es zweiwöchige Weihnachtsferien und eine Ferienwoche Mitte März. Die Einschulung in die Primary School findet im Alter von sechs bis sieben Jahren statt. Im Anschluss an die Primary School besuchen die Schülerinnen und Schüler die Junior High oder Middle School. Die letzten Jahre der Schulzeit absolvieren sie dann an der Senior High.
Der tägliche Unterricht beginnt meist zwischen 8:00 und 9:00 Uhr morgens und endet zwischen 14:00 und 15:30 Uhr. Zwischendurch haben die Schülerinnen und Schüler allerdings eine lange Mittagspause in der sie essen und sich erholen können. Viele der Jugendlichen gehen in dieser Zeit auch verschiedenen Aktivitäten nach. Der Schultag wird in der Regel in vier Unterrichtsblöcke unterteilt, der wie bereits erwähnt von einer langen Mittagspause unterbrochen wird. Sogar noch vor dem regulären Unterricht können Sportkurse stattfinden. Nachdem der Unterricht vorbei ist, finden die außerschulischen Aktivitäten (Extracurriculur Activities) statt, also die musikalischen, künstlerischen und anderen vielfältigen Kurse. Die Schulgebäude sind oft die kulturellen Zentren der Stadtteile. Schüler, die weiter entfernt wohnen und nicht zu Fuß, bzw. mit dem Fahrrad oder von den Gasteltern gefahren werden können, können Schulbusse nutzen, die von der Schule kostengünstig bereitgestellt werden.
Da die Regelungen bezüglich des Schulsystems von Provinz zu Provinz verschieden ausfallen, schließen die Schülerinnen und Schüler die High School auch nach einer unterschiedlichen Anzahl von Jahren ab. In den meisten Regionen wird die Junior High von der siebten bis zur neunten Klasse besucht. Im Anschluss folgt die Senior High von der zehnten bis zur zwölften Klasse. Der Abschluss, oder die Graduation, ist dabei abhängig von der individuellen Leistung der Schülerinnen und Schüler. Der Abschluss selbst entspricht daher, je nach Leistung, entweder der mittleren Reife oder dem Abitur. Außerdem steht den Schülern die Möglichkeit offen, an sogenannten Advanced Placement Kursen teilzunehmen. Diese speziellen Kurse erhöhen später die Chance, an einem College angenommen zu werden. Diese Advanced Kurse können mit den Leistungskursen an deutschen Schulen verglichen werden. In diesen Fächern können sich Schülerinnen und Schüler tiefer gehendes Wissen im gewählten Bereich aneignen und dadurch gezielt auf ihr späteres Studium vorbereiten. Zudem gibt es in Kanada zwei offizielle Amtssprachen, Französisch und Englisch. Die Sprache, die in der jeweiligen Provinz nicht gesprochen wird, wird in der Schule als Fremdsprache unterrichtet. Während deines Auslandsaufenthalts in Kanada kannst du also sowohl deine Englisch als auch deine Französisch Kenntnisse verbessern.
Kanadische High Schools folgen entweder einem linearen oder einem Semester System. Bei einem linearen System wählen die Schülerinnen und Schüler ihre Fächer für das komplette Schuljahr. Die Fächer finden dann im täglichen Wechsel statt. Die gleichen vier Fächer werden in der ersten Woche an den A-Tagen unterrichtet, also zum Beispiel montags, mittwochs und freitags. Die anderen vier Fächer werden an den B-Tagen unterrichtet, also dienstags und donnerstags. In der folgenden Woche wechseln die A- und B-Tage, sie finden also an den jeweils anderen Wochentagen statt. Beim Semester System dagegen werden ein halbes Jahr lang jeden Tag die gleichen vier Fächer unterrichtet. Im zweiten Semester wählen die Schülerinnen und Schüler dann andere Fächer. Das Besondere am kanadischen Schulsystem ist hier, dass die Schülerinnen und Schüler drei oder sogar fünf Mal pro Woche eine Doppelstunde haben. Dadurch wird ein besonders intensives Lernen ermöglicht. Auch die Ausstattung an kanadischen High Schools ist meist besser als an deutschen Schulen. Den Schülerinnen und Schülern stehen große Bibliotheken zur Verfügung, moderne Sportanlagen und gut ausgestattete Chemielabore. Zudem erhalten die Jugendlichen in der Regel einen Laptop für den Unterricht. Diesen Laptop dürfen sie auch mit nach Hause nehmen, um daran ihre Hausaufgaben zu absolvieren und für Prüfungen zu lernen.
Das Notensystem an kanadischen High Schools ähnelt stark dem Notensystem in den USA. Hier findest du eine Übersicht, über die Verteilung der Noten:
Deutsche Note | Kanadische Note | Nötige Prozent |
---|---|---|
Sehr gut | A | 90-100% |
Gut | B | 80-89% |
Befriedigend | C | 70-79% |
Bestanden | D | 60-69% |
Nicht bestanden | F | weniger als 60% |
Regelmäßig belegt Kanada in der Pisa Studie einen der vorderen Plätze. Sowohl in den Bereichen Mathematik, Lesekompetenz als auch Naturwissenschaften liegt Kanada immer wieder deutlich über dem OECD Durchschnitt. Dies spricht für das gute und effektive Bildungssystem Kanadas. Dies ist auch wenig verwunderlich, wenn man bedenkt, dass das Land jedes Jahr 8% des Bruttosozialprodukts in Bildung investiert.
Die Fächerauswahl ist wahrscheinlich einer der größten Unterschiede zwischen kanadischen High Schools und deutschen Schulen. Hier steht Schülerinnen und Schülern nämlich auch eine Vielzahl an außerschulischen Aktivitäten zur Verfügung. Beim Zusammenstellen des individuellen Stundenplans hilft meist ein Guidance Counselor. Ob handwerkliche Arbeiten, Sprachen, sportliche, künstlerische, musikalische oder betriebswirtschaftliche Kurse, für jeden ist an einer kanadischen High School etwas dabei. Auf der folgenden Seite, haben wir dir einen Überblick des umfangreichen Kursangebots unserer Austauschschulen in Kanada zusammengestellt:
Eine der größten Fragen mag wohl sein, wann genau die Kurswahl für dich stattfinden wird, da der Ablauf für dich anders sein wird als für die Schüler in Kanada. Die erste Regelung für die Kurswahl ist, dass über ein Schuljahr acht Kurse zu belegen sind. Dies ist bei den meisten Schulen während des Jahres dann so aufgeteilt, dass du vier Kurse pro Semester belegen wirst. Es gibt aber auch Schulen, die ein Lineares System nutzen in dem alle acht Kurse über das ganze Jahr hinweg stattfinden. Als Austauschschüler(in) wählst du meist 12 Kurse vor deinem Reiseantritt und meldest diese deiner kanadischen Austauschschule. Erst vor Ort wird entschieden, an welchen acht Kursen du tatsächlich teilnehmen wirst und wie dein Stundenplan aussehen wird. Da mehrere der Kurse die du wählst sich eventuell zeitlich überschneiden oder wegen geringen Interesses nicht zustande kommen, ist es wichtig dass du Ausweichmöglichkeiten hast. Sobald du in Kanada die Schule beginnst, hast du in den ersten Wochen noch die Möglichkeit, Kurse zu wechseln. Seinen Stundenplan stellt man vor Ort mit Hilfe des Guidance Counselors zusammen, wobei man eventuell ein oder mehrere Pflichtfächer belegen muss (z.B. Mathe, Englisch und eine Naturwissenschaft). Die Pflichtfächer sind auch insofern wichtig für dich, damit du bei der Rückkehr nach Deutschland in der Schule keine Probleme hast. Es ist also sinnvoll, auch in deiner deutschen Schule nachzufragen, ob und welche Fächer du in Kanada unbedingt belegen solltest, um bei deiner Rückkehr nach Deutschland wieder gut Anschluss zu finden. Natürlich sollst du Spaß haben und deinen Interessen in Kanada nachgehen. Trotzdem ist es auch wichtig, Pflichtfächer nicht zu vernachlässigen, sodass du dein Austauschjahr verantwortungsbewusst und sinnvoll nutzen kannst ohne wichtigen Schulstoff zu verpassen. Die Auswahl der anderen Wahlfächer ist komplett dir überlassen, wobei du dir überlegen solltest ob manches Angebot dir eventuell in der Zukunft, z.B. an der Universität, helfen könnte. Falls du schon weisst, wie du dich beruflich entwickeln möchtest, kannst du deine Zeit in Kanada gut nutzen, um dir Wissen und Fähigkeiten in diesem Bereich frühzeitig anzueignen. Ansonsten kannst du dich sehr gut nach deinen Interessen richten, bzw. neue Interessen/Hobbies entwickeln, indem du das vielfältige Sport-, Musik-, und Kunstangebot deiner Austauschschule nutzt. Denk daran, dass du sehr wahrscheinlich die gleichen Kurse täglich haben wirst, und somit auch deine sozialen Kontakte auf diese Weise knüpfen wirst. Von daher macht es Sinn, sich für Bereiche zu entscheiden, die einen wirklich interessieren und Freude bereiten.
Schülerinnen und Schüler mit sehr guten Leistungen und ausgeprägten Begabungen können zudem auch an einem Advanced Placement Program teilnehmen. Im Rahmen dieses Programms besuchen die Jugendlichen Kurse zur Vorbereitung auf die Universität noch während ihrer Schulzeit über einen Zeitraum von zwei Jahren. Je nach Schule und Leistungen des Schülers kann man ein oder sogar mehrere AP Kurse besuchen und sich somit früh auf ein Fachgebiet spezialisieren. Internationale Schülerinnen und Schüler haben in der Regel recht gute Chancen, um in das Programm aufgenommen zu werden. Advanced Placement Kurse entsprechen College-Niveau und werden vom College Board in den USA entwickelt, um Schülern zum einen zu helfen sich besser auf die Universität vorzubereiten und zum anderen ihre Chancen, auf den Hochschulen ihrer Wahl angenommen zu werden, zu verbessern. Am Ende der zwei Jahre müssen die Schülerinnen und Schüler auch ein zentrales Examen ablegen. Doch wenn sie hier gute Abschlussnoten erzielen, können sie sich die erzielten Punkte am College anrechnen lassen und so einige Kurse am College überspringen.
Kanada ist ein zweisprachiges Land, in dem sowohl Englisch als auch Französisch zu den offiziellen Landesprachen gehören. Ca. 7,3 Millionen der knapp 34 Millionen Kanadier sprechen Französisch als Muttersprache. Québec, in der sich die Hauptstadt Québec City und die Metropole Montréal befinden, ist die einzige Provinz, in der fast ausschließlich Französisch gesprochen wird. Die Provinz New Brunswick ist offiziell zweisprachig und im Rest des Landes überwiegt Englisch. Ein Grund für Schüleraustauschprogramme in Kanada ist das reichhaltige Angbot an französischer Bildung, wozu French Immersion Kurse gehören. Diese bieten Schülern, dessen bisherige Schullaufbahn auf Französisch ablief, ausgewählte Fächer an einer Englisch-sprachigen High School weiterhin auf Französisch zu belegen. French Immersion ist optional und nicht obligatorisch und nicht alle Schule bieten diese Programme an. Belegt man einen French Immersion Kurs, z.B. Mathe oder Biologie, wird im Kurs mit der Lehrerin/dem Lehrer, sowie mit den Mitschülerinnen und Mitschülern ausschließlich auf Französisch kommuniziert. Durch die konsistente und intensive Kommunikation verbessern sich die Sprachkenntnisse der Schülerinnen und Schüler deutlich. Schülerinnen und Schüler in French Immersion Kursen absolvieren die gleichen Kernfächer des Lehrplans wie Studenten im englischsprachigen Programm.
Schülerinnen und Schüler an kanadischen High Schools haben die Möglichkeit, an verschiedenen Clubs wie Schülervertretungen, Fotografie- und Jahrbuchclubs, sowie Gemeinde- und Kirchengruppen oder Pfadfindern teilzunehmen. Sie können auch den Schulräten beitreten, die Veranstaltungen zur Unterstützung von Gemeinschaftsinitiativen, Fundraising- und anderen sozialen Aktivitäten organisieren. Zu den verschiedenen Clubs, denen Schülerinnen und Schüler beitreten können, gehören auch multikulturelle Clubs und Bibliotheks- oder Leseclubs. Zu den Aktivitäten gehören Schülerzeitung, Mathe-Clubs, kreatives Schreiben, Schachklubs, bildende und darstellende Künste, Malen, Fotografie, Theater oder Design, aber auch Aktivitäten wie Wellness, Sport, Kochkurse, oder Puzzle und Brettspiele. Wellness-Aktivitäten dienen dazu, den Schülern zu helfen praktische Fähigkeiten und gesunde Gewohnheiten zu entwickeln. Dabei können Themen wie Verkehrssicherheit bis hin zu gesunder Ernährung und persönlicher Hygiene behandelt werden. Einige außerschulische Programme kombinieren Freizeit-, soziale und akademische Aktivitäten. Es gibt außerdem Nachhilfestunden, Sonderveranstaltungen, Erste-Hilfe-Training, Camps und Fitness-Kurse.
Musikalisch-versierte Schülerinnen und Schüler treten in Kanada sehr gerne einer der verschiedenen Schulbands bei. Wenn du ein Instrument spielst, gerne singst und Lust hast mit deine Mitschüler(innen) bei verschiedenen schulischen Events vor Publikum aufzutreten, dann sind die unterschiedlichen musikalischen Angebote, u.a. Schulbands und Chöre, genau das Richtige für dich. Mit Performance als Schwerpunkt dieser Programme bieten einige Schulen verschiendene Instrumentalensembles an. So z.B. Konzertbands, Symphonieorchester, oder Jazzensembles, die in verschiedene Jahrgänge aufgeteilt – oder bei einer kleineren Schule klassenübergreifend – sind. Bei einigen Schulen werden sogar Streich-, Blechbläser-, Waldhorn-, Flöten-, Klarinetten-, Saxophon- und/oder Schlagzeugensembles angeboten. Üblicherweise stehen diese Ensembles Schülerinnen und Schülern mit Vorkenntnissen, bzw., die bereits ein Instrument spielen, zur Verfügung. Die Band-Programme sind oftmals so konzipiert, dass sie als lehrplanübergreifende Bereicherungsmöglichkeit fungieren, und somit das akademische Schulangebot ergänzen. Da die Bands entweder vor oder nach dem normalen Unterricht stattfinden, geraten sie nicht mit dem akademischen Stundenplan in Konflikt. Zu den regelmäßigen Proben, nehmen die Schüler außerdem über das Jahr verteilt an verschiedenen Bandcamps, jährlichen Bandtourneen, Schulkonzerten und/oder lokalen Festivals teil.
Sportakademien ermöglichen sportlich begabten Schülerinnen und Schülern neben der akademischen Bildung eine bestimmte Sportart fokussiert auszuüben. Neben dem regulären Unterricht findet intensives Training in der jeweiligen Sportart statt. Von den teilnehmenden Schülerinnen und Schülern wird viel Motivation und Leistung erwartet und auch, dass sie in der Lage sind sowohl ihren Sport wie auch ihre anderen schulischen Verantwortungen nicht zu vernachlässigen. Ein Beispiel für eine Sports Academy ist die Fußballakademie, an der Schülerinnen und Schüler der Klassen 9 - 12 teilnehmen können. Neben den körperlichen Voraussetzungen und Wissen zum Sport muss man zusätzlich auch für die Teilnahme zahlen. Der Betrag wird zum gleichen Zeitpunkt wie der Rest des Austauschprogramms gezahlt. Da die Plätze beliebt und in der Regel begrenzt sind, solltest du dich frühzeitig an der jeweiligen Akademy erkundigen, ob und wie du dich bewerben kannst.